10 Ratschläge für exzellentes Benehmen auf dem Feld.

01.      Trage zu Spielbeginn das Foto Deines Gegners vom Nachttisch an den Feldrand, umkränze es dort mit einer Blumengirlande und besprenge es mit Weihwaser.

02.     Unterbrich das Spiel von Zeit zu Zeit, um Deinem Gegner von einem Imbiß darzureichen, den Du vorsorglich mitgebracht hast. Scheue Dich nicht, ihn nachdrücklich aufzuklären, wie überaus wichtig es ist, Kräfte nachzutanken und gehe beim Zugreifen mit gutem Beispiel voran.

03.      Im Falle, daß Deinem Gegner ein Fehlschlag unterläuft, wechsele zu ihm hinüber auf die andere Feldseite und erkundige Dich eingehend, wie es zu diesem Malheur hat kommen können.

04.     Treten bei Deinem Gegner technische Mängel zutage, so spreche ihn sogleich ungezwungen darauf an. Demonstiere ihm ausführlich, wie er die betreffende Schlage- oder Laufbewegung besser ausführen kann. Halte zu diesem Zwecke stets Lehrbücher und einen Overhead-Projektor bereit.

05.      Sorge beim Zühlen für ungetrübte Harmonie, indem Du vor jedem Ballwechsel laut und vernehmlich den Spielstand errechnest und sogleich bei Deinem Gegner die ausdrückliche Zustimmung einholst, daß er mit Deinem Rechenergebnis einverstanden ist.

06.     Gerät Dein Gegner mit dem Schiedsrichter aneinander, eile sofort hinzu und unterstütze seinen Protest. Weise den Schwarzkittel energisch in seine Schranken, indem Du ihm klarmachst, daß nicht er für Dich die Hauptperson auf dem Feld ist, sondern immer noch Dein Gegner.

07.      Ermuntere Deinen Gegner bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu größerer Anstrengung. Sporne seinen Kampfgeist an und erkläre ihm väterlich, was er noch trainieren müsse, damit er eines Tages die Chance habe, gegen Dich gewinnen zu können.

08.     Achte beim Spiel auf eine allwegs heitere Atmosphäre. Unterhalte Deinen Gegner in den Ballwechselpausen immer wieder durch amüsante Scherze und originelle Redewendungen.

09.      Zeigt das Hemd Deines Gegners häßliche Transpirationsflecke, bringe ihm aus Deinem Badmintonkoffer ein frisches. Hilf ihm tatkräftig, das unansehnliche vom Leib zu entfernen und das reine überzustülpen.

10.     Falls Dein Gegner sich Gesundheitsrisiken aussetzt, weise ihn unverzüglich darauf hin. Beobachtest Du etwa eine zu stark belastete Achillessehne oder die durch unmäßige Anstrengung heraufziehende Gefahr von Muskelrissen, biete ihm selbstlos an, er möge das Spiel doch beenden. Du würdest ihn darob keineswegs gering schätzen.

Sollte sich jemand beim Lesen dieser Ratschläge an Günter erinnert fühlen...?!
Er hat den Text aus seiner Schatzkiste ausgegraben. Vielen Dank!